ECHTER Alant


Inula helenium

Alant

Familie: Korbblütler (Asteraceae)

Pflanze und Blüte: ausdauernde krautige Pflanze, bis zu 2 m hoch, halbschmarotzend; körbchenförmige Blütenstände, gelbe Zungenblüten; Blütezeit: Juni bis September;

Inhaltstoffe: Helenin, Inulin (Wurzel), ätherisches Öl, Bitterstoffe

Wirkung: schleimlösend, hustendämpfend, antibakteriell, fungizid, stoffwechselanregend, blutreinigend

Verwendete Pflanzenteile: v.a. Wurzel; relativ hohes Allergiepotential; Bitte die Nebenwirkungen beachten!


Ernte: Wurzeln im Herbst oder Frühling;

ANWENDUNG: Alantwein / Hildegard von Bingen (innerlich), Tee (Achtung vor der Selbstmedikation: mögliche Nebenwirkungen beachten!)

  • Tee (innerlich) bei Lungenschwäche (Hildegard von Bingen), Husten
  • Tee (innerlich) zur Stärkung des Magen-/Darmtraktes

 

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Arnika


Arnika montaña

Arnika

Die echte Arnika gedeiht ursprünglich in den Gebirgen Europas bis in Höhen von 2800 m. Sie ist relativ anspruchslos und wächst auf vielen verschiedenen Böden, auf Bergwiesen und lichten Wäldern, allerdings verträgt sie keine zu kalkhaltigen Böden. Den Bewohnern der Bergregionen war sie mit ihren leuchtend gelben Köpfen schon seit ewigen Zeiten als Schutz- und Heilpflanze bekannt, im antiken Griechenland findet die Arnika hingegen keine Erwähnung. Eine der frühesten schriftlichen Belege der Verwendung von Arnika kann man bei Hildegard von Bingen finden.

Streng geschützt.
Die Arnika ist mit der Ringelblume wohl die meist verwendetste Heilpflanze für Salben und Cremen. Sie zählt aber zu den besonders geschützten Pflanzen, eine Wildsammlung ist deshalb nicht erlaubt. Ausnahmsweise ist wohl hier nicht das übermäßige Pflücken, sondern das Auflassen unrentabler Bergwiesen, die Verbuschung oder andererseits die Überdüngung Grund für das Zurückgehen der Arnika Bestände. Trotzdem: Wer Arnika verwenden möchte, kann diese versuchen selbst anzubauen oder man greift auf gekaufte Produkte zurück. Getrocknete Arnikablüten kann man außerdem in der Apotheke kaufen – einfach pflücken ist verboten!

Vielseitiges Heilmittel, dass man nur äußerlich anwenden sollte
Arnika ist ein beliebtes Naturmittel, dass in sehr vielen schmerzlindernden, entzündungshemmenden Produkten vorkommt. Da sich die begehrten Sesquiterpenlactone gut in Alkohol lösen, sind vor allem alkoholische Tinkturen zur Wirkstoff Gewinnung gebräuchlich, welche dann zu Cremen oder Einreibemittel weiterverarbeitet werden. Dabei soll Arnika auch Gewebe regenerierend wirken. Neben allen Arten von stumpfen Verletzungen wird Arnika auch zur Pflege bei Krampfadern und Venenbeschwerden, bei Gicht und rheumatischen Erkrankungen empfohlen. Die Kommission E empfiehlt Arnika zur äußerlichen Anwendung bei stumpfen Verletzungen, Blutergüssen, Verstauchungen, lokalen Muskelschmerzen, Entzündungen infolge von Insektenstichen, rheumatische Muskel- und Gelenk-Beschwerden.

Auch innerlich hat Arnika eine starke Wirkung, da die Nebenwirkungen aber relativ stark sein können, wird eine Anwendung NUR nach ärztlicher Verordnung empfohlen.

Arnika als „Zauberpflanze“
Mit ihrem gelben Kopf, der vor allem im Gebirge Wind und Wetter trotzt, galt Arnika früher als Schutzpflanze. Vor allem um den Johannistag, den 24. Juni, gesammelte Kräuter, sollten Haus, Hof und Feld den Sommer vor Gewitter und schlechter Ernte bewahren. In manchen Gegenden gehört Arnika auch in den Kräuterbuschen zu Mariä Himmelfahrt.

Die echte Arnika war 2001 Arzneipflanze des Jahres. Arnika sollte jedoch nur äußerlich angewendet werden, da sie auch als Giftpflanze gilt.


Familie: Korbblütler (Asteraceae)

Pflanze und Blüte: ausdauernd krautige Pflanzen, 20 bis 60 cm hoch; orange-gelbe Korbblüten mit Zungen und Röhrenblüten; Blütezeit: Mai bis September;

Inhaltstoffe: ätherisches Öl, Cumarine, Carotinoide, Flavonoide, Phenole, Sesquiterpenlactone, Triterpene

Wirkung: entzündungs­­hemmend, abschwellend, wundheilend, sorgt für möglichst kleine Narben, schmerzstillend

Verwendete Pflanzenteile: Blüten


Ernte: von meist Mai bis August; bei Sonnenschein, wenn der Tau abgetrocknet ist; alle Teile; Wurzeln vor der Blüte;   

FRISCH ODER GETROCKNET: Zur Trocknung die Blütenstände zu Sträußchen binden oder lose auf einem Backblech verteilen.

ANWENDUNG: Tee (nur äußerlich), als Tinktur und Hydrolat

  • Tee (äußerlich) oder Hydrolat zur Beimengung in Fuß- oder Handbäder bei entzündlichen Erkrankungen
  • Tinktur (äußerlich) zur Einreibung bei stumpfen Verletzungen, Rheuma
  • Hydrolat zur Fußpflege zur Stärkung der Venen und bei Krampfadern

 

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Augentrost


Euphrasia officinalis

Augentrost

Der Gemeine Augentrost ist im mitteleuropäischen und im asiatischen Raum beheimatet. Man findet ihn auf Wiesen, an Berghängen oder am Waldrand. Die Pflanze ist halbschmarotzend – sie entzieht ihrem benachbarten Graswirt mit ihren Saugwurzeln die Nährstoffe, was bewirkt, dass die Pflanzen um sie nicht gut gedeihen. Sie kann aber auch ohne Wirtspflanze auskommen.
Der Name „Euphrasia“ leitet sich vom griechischen Wort „Freude“ ab.

Hilfe bei Augenleiden
Der Augentrost wird, wie der Name schon sagt, traditionell bei Augenleiden eingesetzt. Seit dem Mittelalter wurde die Pflanze dafür geschätzt. Sie verschafft Linderung bei Gerstenkörnern, leichten Bindehautentzündungen, geschwollenen, müden oder brennenden Augen,... Dafür soll er weit besser sein als z.B. die Kamille. Aus hygienischen Gründen gilt aber die Waschung mit Augentrost-Tee im Augenbereich als bedenklich. Die Kommission E hat ausschließlich hygienische Bedenken bei der äußerlichen Anwendung von Augentrost, die Wirkung bei Infektionen der Augen wurde ansonsten positiv beurteilt.

Vielseitige Einsatzmöglichkeiten
Augentrost beruhigt und kräftigt die Schleimhäute. Er wird deshalb gerne dort eingesetzt, wo Schleimhäute angegriffen sind, z.B. bei Schnupfen, Nebenhöhlenentzündungen,... Die traditionelle Volksmedizin verwendet Augentrost auch bei Hauterkrankungen, Erkältungen, Husten, Magenbeschwerden, Appetitlosigkeit oder Kopfweh. Die Anwendungen beruhen hauptsächlich auf schon Jahrhunderte weitergegebene und bestätigte Erfahrungswerte. Wissenschaftliche Studien über den Augentrost gibt es jedoch leider nur sehr wenige.


Familie: Sommerwurzgewächse (Orobanchaceae)

Pflanze und Blüte: einjährig bis ausdauernde krautige Pflanze, bis 30 cm hoch, halbschmarotzend; weiße Blüten mit lila Adern und einem gelben Fleck auf den unteren Blütenblättern; Blütezeit: Juni bis September;

Inhaltstoffe: Aucubin, Iridoidglycoside, Flavonoide, Lignane, Gerbstoffe, wenig ätherisches Öl

Wirkung: entzündungshemmend, antibiotisch, antibakteriell, zusammenziehend (adstringierend), generell Schleimhaut beruhigend und stärkend, verdauungsfördernd, appetitanregend

Verwendete Pflanzenteile: oberirdische Pflanzenteile (Stengel, Blätter, Blüten)


Ernte: zur Blütezeit von meist Juni bis Oktober; bei Sonnenschein und voller Blüte zur Mittagszeit, alle oberirdischen Teile; größere Pflanzen sollen eine größere Wirkung haben;

FRISCH ODER GETROCKNET: Zur Trocknung den Augentrost zu kleinen Sträußchen binden oder lose auf einem Backblech verteilen. Frisches Kraut riecht blumiger.

ANWENDUNG: Tee (innerlich und äußerlich), als Tinktur, Ölauszug und Hydrolat

  • Tee (innerlich) bei Kopfweh, Schlaflosigkeit und Unruhe
  • Tee (innerlich) zur Beruhigung der Magenschleimhäute
  • Gesichtsdampfbad bei Schnupfen, Halsweh, Heiserkeit, Nebenhöhlenentzündungen (Beruhigung und Stärkung der Schleimhäute)
  • Gesichtsdampfbad zur milden Hautberuhigung
  • Hydrolat zur Babypflege
  • Hydrolat bei Windeldermatitis

Produkte mit Augentrost:
INIZIO verwendet Augentrost vor allem als Hydrolat und in Hydrolatmischungen.
Augentrost Hydrolat
Intimpflege-Hydrolat MORGENTAU mit Augentrost
Babypflege-Hydrolat FEENSTAUB mit Augentrost

Zum gesamten Hydrolat-Sortiment von Inizio Naturkosmetik

 

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Baldrian


Valeriana officinalis

Baldrian

Schon einmal etwas von Baldrian-Tropfen gehört? Die Baldrianwurzel ist wohl ein der bekanntesten pflanzlichen Beruhigungsmittel. Der Echte Baldrian ist urspünglich in den gemäßigten Zonen Eurasiens heimisch. In Nordamerika ist Baldrian ein Neophyt. Er liebt eher feuchte Böden und kommt mit sonnigen aber auch mit halbschattigen Standorten zurecht. Kurzzeitige Überschwemmungen z.B. an Bachufern machen ihm nichts aus. Während der Gattungsname vom lateinische Namen „valens“ – kräftig – abstammt, ist die Herkunft des Trivialnamens nicht geklärt. Vielleicht wird er vom nordischen Lichtgott „Balder“ abgeleitet.

Beruhige dich!
„Nimm doch Baldrian!“ – eine der bekanntesten Anwendungsgebiete für Baldrian sind Schlafstörungen, Unruhe, Nervosität, Trauer, Reizbarkeit, Stress oder auch Prüfungsangst. Auch bei nervösen Herzbeschwerden kann Baldrian Abhilfe verschaffen. Häufig kommt Baldrian in Kombinationen mit z.B. Melisse, Hopfen, Lavendel Johanniskraut, Weißdorn oder auch Passionsblume zusammen als rein natürliches Beruhigsmittel vor. Auch in „Gute-Nacht-Tees“ oder natürliche Schlafmitteln wird Baldrian gerne verwendet.

Natürliche Präperate mit Baldrian, seien es Tinkturen, Fertigpräperate oder Teemischungen, sollten immer über einen Zeitraum von mindestens 2 Wochen eingenommen werden. Erst dann zeigt sich die beruhigende Wirkung. Zur Behandlung von akuten Angst- bzw. Erregungszuständen eignet sich Baldrian eher nicht.


Familie: Geißlattgewächse (Caprifoliaceae)

Pflanze und Blüte: ausdauernd krautige Pflanzen, 100 bis ca. 150 cm hoch, selten noch höher; weiß bis rosa-farbige, schirmrispige Blütenstände; Blütezeit: Mai bis spätenstens August;

Inhaltstoffe: ätherisches Öl, Carbonsäuren wie die Valerensäure, Alkaloide, Flavonoide

Wirkung: beruhigend, Nerven entspannend und entkrampfend

Verwendete Pflanzenteile: v.a. Wurzeln, blühendes Kraut


Ernte: Blüten von meist Mai bis August; bei Sonnenschein, wenn der Tau abgetrocknet ist; alle Teile; Wurzeln im Oktober;

FRISCH ODER GETROCKNET: Zur Trocknung die Blütenstände zu Sträußchen binden oder lose auf einem Backblech verteilen; Wurzeln lose auf einem Kuchengitter verteilen; beim Trocknen entfaltet Baldrian seinen typischen, eher seltsam riechenden Geruch. Den Tee kann deshalb nicht jeder wirklich gut riechen.

ANWENDUNG: Tee ( innerlich), Hydrolat und ätherisches Öl;

  • Tee oder Hydrolat (innerllich) zur Nerven-Beruhigung bzw. Entspannung

 

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Beinwell


Symphytum officinale

Beinwell

Der echte Beinwell kommt sowohl in Europa als auch in Asien häufig vor. Er liebt stickstoffhaltige, nährstoffreiche, eher feuchte Böden in sonniger bis halbschattiger Lage, z.B. auf feuchten Wiesen, an Wegrändern oder an Bachufern und ist relativ anspruchslos. Auch im Garten gedeiht er meist gut.

Zusammenwachsen
Der echte Beinwell war schon in der Antike eine bekannte Heilpflanze. Er soll sogar bei Knochenbrüchen wahre Wunder gewirkt haben. Darauf verweist auch der deutsche Name, der sich aus dem altdeutschen Wort „Bein“ für Knochen und „wallen“ (bzw. „wellen“) für zusammenwachsen zusammensetzt. Heute wird Beinwell hauptsächlich bei stumpfen Verletzungen, Zerrungen, Blutergüssen aber auch auch bei Gelenks- und Muskelbeschwerden verwendet. Beinwell soll außerdem das Wundsekret verflüssigen und die Granulation fördern. Aus Beinwell lässt sich ganz einfach ein Ölansatz oder eine Tinktur herstellen, die dann entweder pur zum Einreiben oder zur Herstellung einer Salbe verwendet werden kann.

So beeindruckend die Wirkung von Beinwell klingt, die darin enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide gelten in hoher Dosis als leberschädigend und potentiell krebserregend. Deshalb wird heute Beinwell nur zur äußeren Anwendung empfohlen bzw. auf Beinwell-Züchtungen zurückgegriffen, die keine Pyrrolizidinalkaloide enthalten.
Die Kommission E empfiehlt die Anwendung von Beinwell bei Schmerzen und Schwellungen von Gelenken und Muskeln, sowie bei Arthrose, bei Rückenmuskelschmerzen und Verstauchungen,...

Begehrtes Allantoin
Ein begehrter Wirkstoff im Beinwell ist Allantoin. Der Allantoingehalt ist in den Wurzeln am höchsten. Besonders hoch ist der Gehalt zwischen Jänner und März, zur Zeit der Blüte verteilt er sich auf die ganze Pflanze. Auch die Blättern und Blüten enthalten somit Allantoin, hier ist der Gehalt aber deutlich geringer. Allantoin ist in Hautpflegeprodukten sehr beliebt und sehr gut verträglich. Er gilt als hautglättend sowie zellregenerierend, macht die Hornhaut weich und verbessert so den Talgabfluss. Es wirkt (zwar nicht ganz so stark wie Urea) feuchtigkeitsbindend.
Beinwell baut Allantoin übrigens ab, wenn er mit Metall in Berührung kommt, deshalb verwendete man früher traditionell Werkzeuge z.B. aus Keramik, um Beinwell zu ernten und zu verarbeiten.

Verwendung in der Küche
In zu großen Mengen verzehrt stehen die Alkaloide im Beinwell unter Verdacht, krebserregend zu sein. In „üblichen“ Mengen gelten die Blätter aber als sehr gesund und weisen einen hohen Proteinanteil auf. Die Blätter können in Fett herausgebacken, als Kraut-Ersatz bei Krautwickel oder z.B. in Suppen verwendet werden.

Da Beinwell im Allgemeinen sehr gut wächst, wird er auch zum Mulchen und zum Ansetzen von eigenen Düngemitteln (z.B. Jauche als Stickstoffdünger) verwendet.


Familie: Raublattgewächse (Boraginaceae)

Pflanze und Blüte: ausdauernd krautige Pflanzen, 30 bis ca. 100 cm hoch, selten noch höher; hell- bis dunkelviolette oder gelblich-weiße Blüten mit fünf verwachsenen Blütenblättern in Doppelwickeln; Blütezeit: Mai bis Oktober; Stängel und Blätter borstig behaart;

Inhaltstoffe: Allantoin, Schleimstoffe, Cholin, Gerbstoffe, Flavonoide, Rosmarinsäure, Kieselsäure, ätherisches Öl, Pyrrolizidinalkaloide

Wirkung: wundreinigend, wundheilend, entzündungshemmend, adstringierend, durchblutungsfördernd, schmerzstillend, fördert die Knorpel- und Knochenbildung

Verwendete Pflanzenteile: Wurzeln, Blätter, blühendes Kraut


Ernte: von meist Mai bis August; bei Sonnenschein, wenn der Tau abgetrocknet ist; alle Teile; Wurzeln vor der Blüte;

FRISCH ODER GETROCKNET: Zur Trocknung die Blütenstände zu Sträußchen binden oder lose auf einem Backblech verteilen; Wurzeln lose auf einem Kuchengitter verteilen.

ANWENDUNG: Tee (nur äußerlich), Presssaft, als Tinktur, Ölauszug, Hydrolat und ätherisches Öl;

  • Tinktur, Tee oder Hydrolat (äußerlich) zur Waschung bei stumpfen Verletzungen, Prellungen, Muskelzerrungen, rheumatischen Beschwerden
  • Tinktur zum Einreiben bei bei stumpfen Verletzungen, Prellungen, Muskelzerrungen, rheumatischen Beschwerden
  • Hydrolat (äußerlich) zur feuchtigkeitsbindenden Gesichtspflege

Produkte mit Beinwell:
INIZIO verwendet Beinwell vor allem als Hydrolat.
Beinwell Hydrolat

Zum gesamten Hydrolat-Sortiment von Inizio Naturkosmetik


LUNAS TIPP:
Umschläge mit Beinwellblättern

ANWENDUNG: Wer Beinwell im Garten hat, kann bei rheumatischen Beschwerden, bei akuten Prellungen oder Verstauchung bzw. einem Gichtanfall folgendes Hausmittel ausprobieren: ein großes Beinwell-Blatt mit einem Nudelholz solange walken, bis der Saft austritt und es welk wirkt. Das Blatt nun auf die betroffene Stelle auflegen und mit einem Baumwolltuch oder einer Frischhaltefolie fixieren. Mindestens 20 Minuten einwirken lassen. Bei größeren Flächen können natürlich auch mehrere Blätter verwendet werden. 2-3 Mal täglich wiederholen, bis Besserung eintritt.

Variante: Die kühlende Wirkung (z.B. bei Gicht) wird noch verstärkt, wenn zusätzlich zum Blatt noch eine 2-3 mm dicke Topfenschicht aufgetragen wird.

 

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Bergamotte


Citrus bergamia

Bergamotte

Die Bergamotte ist eine Hybridpflanze aus der Gattung der Zitruspflanzen und ist wahrscheinlich eine Mischung aus Zitronat-Zitrone und Bitterorange. Ihr genauer Ursprung ist unbekannt. Im 17. Jahrhundert wurde sie erstmals näher beschrieben, um ca. 1750 begann man in Italien mit ihrem kommerziellen Anbau. Sie wurde von Anfang an nicht als Obst sondern ausschließlich wegen ihres ätherischen Öles genutzt, das vor allem in der Parfümindustrie verwendet wurde.

Der Duft von Kölnisch Wasser
Ein bekanntes Beispiel für die Nutzung in einem Parfum ist Kölnisch Wasser, dessen frischer Duft Bergamotte von Anfang an wesentlich mitbestimmt. Ursprünglich wurde es in einer Region in Kalabrien angebaut, heute findet der Anbau auch in Sizilien, Brasilien und im Westen von Afrika statt. Nichts desto trotz gilt das Öl aus dem ca. 100 km langen Küstenstreifen in Kalabrien und aus dem Anbaugebiet in Sizilien nach wie vor als das Beste.

Überzeugende Wirkung
Das ätherische Öl der Bergamotte wird aus der Schale der Frucht hergestellt. Dieses Öl wird nicht nur in vielen Parfüms, Seifen und Deodorants, sondern auch in Tees und Konfitüren eingesetzt. In Kosmetikprodukten wirkt es anregend, erfrischend und antiseptisch und kann ausgezeichnet bei Akne, unreiner Haut und zur Heilung oberflächlicher Wunden angewendet werden. Auch zur Vorbeugung von Schwangerschaftsstreifen kann es eingesetzt werden.
In diversen Studien wurde versucht die Wirkung auf unsere Nerven und unsere Sinne zu erforschen. Bergamotte gilt als stimmungsaufhellend, anregend und beruhigend zugleich. Es wirkt leicht stressabbauend, unterstützt bei Schlafproblemen und wirkt gegen Stimmungsschwankungen.

Vorsicht: Nach der Massage nicht in die Sonne!
Bergamotte-Öl sollte nicht vor dem Sonnenbad aufgetragen werden, da es die Empfindlichkeit gegenüber UV-Strahlung erhöht. Wie bei allen Zitrusölen kann es in der Kombination mit intensiver Sonnenstrahlung zu ungewollten Hautreaktionen führen. Pigmentflecken bzw. Hautrötungen können die Folge sein. Diese sind zwar im allgemeinen ungefährlich, haben möchte die unschönen Flecken trotzdem niemand. Deshalb ist ein Sonnenbad nach der Massage mit Bergamotte-Öl unbedingt tabu.


Familie: Rautengewächs (Rutaceae)

Pflanze und Blüte: immergrüner Baum, bis 4 m hoch; reinweiße Blüten; Blütezeit: Februar bis März;

Inhaltstoffe: Terpene wie Linalylacetat, Linalool, Bergapten, Dihydrocuminalkohol, Bergamottin

Wirkung: anregend, stimmungsaufhellend, verdauungsfördernd, krampflösend, antiseptisch, entzündungshemmend

Verwendete Pflanzenteile: Schale der Frucht


ANWENDUNG: ätherisches Öl (äußerlich), pur in Duftlampen oder in Ölmischungen; nicht unverdünnt auf die Haut auftragen!

  • ätherisches Öl (Duftlampe) – aufbauend, erfrischend und psychisch ausgleichend
  • Gesichtsdampfbad mit ätherischem Öl bei Infektionen der Atemwege
  • Gesichtsdampfbad mit ätherischem Öl zur Hautberuhigung und Klärung sowie zur Behandlung von unreiner Haut (Pickel,...), Akne und Ekzemen
  • Sitzbäder mit 1-2 Tropfen ätherischem Öl (zusätzlich zu Kräutermischungen) bei Blasenentzündungen sowie Pilzinfektionen im Genitalbereich
  • Körperöl mit Bergamotte zur wärmenden Massage bei Unterleibsbeschwerden, Blasenentzündungen
  • ätherisches Öl zusammen mit Rosengeranie, Patchouli und Lavendel zur Insektenabwehr

Produkte mit Bergamotte:
INIZIO verwendet Bergamotte vor allem als ätherisches Öl.
Gesichtsöl STREICHELEINHEIT mit Bergamotte
Partner- und Massageöl FEUERWERK mit Bergamotte
Schwangerschaftsöl FRAUENSACHE mit Bergamotte

 

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Birke


betula

Birke

Die Birke mit ihren weiß-schwarz gefleckten Stämmen kennt wohl jeder. Der Name Birke leitet sich aus dem Germanischen ab und heißt „schimmernd“ – kein Wunder – glänzen doch die weißen Stämme mancher Birken weiß wie Schnee. Die Pflanze ist in den gemäßigten Zonen Europas und Asiens weitverbreitet und stellt an ihren Standort wenig Ansprüche. Sie kommt sowohl mit feuchtem sowie mit trockenem Boden zurecht, allerdings ist sie sehr lichtbedürftig.

Holzverwendung
Birkenholz ist wegen seiner geringen Tragkraft nicht als Bauholz geeignet. Um so beliebter ist das sich durch fleckenartig Lichteffekte auszeichnende Holz als Furnierholz in der Möbelherstellung. Da sich das feinmasrige Holz gut drechseln und schnitzen lässt, kann man daraus sehr gut Holzschuhe, Becher, Wäscheklammern,... herzstellen.

Birkenpech
Sei Urzeiten wurde Birkenpech als eine Art Klebstoff verwendet. Die ältesten Funde sind über 200.000 Jahre alt! Birkenpech wird auch als der erste systematisch hergestellte Kunststoff in der Menschheitsgeschichte bezeichnet.

Blutreinigend und harntreibend
Nicht so bekannt wie die Nutzung der Birke als Holzlieferant ist ihre Heilwirkung. Dabei Kraft nicht zu unterschätzen. Die Hauptanwendung der auch „Nierenbaum“ genannten Birke In der Volksmedizin wird die Birken vor allem zur Durchspülung bei Harnwegserkrankungen sowie zur Blutreinigung verwendet. Auch bei Rheuma und Gicht wird die Birke aufgrund dieser Wirkung angewendet. Selbst bei Hautunreinheit und Akne wird einer innerliche Teekur mit Birkentee empfohlen.

Aus der Birkenrinde wird der Zuckeraustauschstoff Xylit gewonnen, der vor allem für Diabetiker geeignet ist, da er vom Körper Insulin-unabhängig verstoffwechselt wird.

Hautpflege und entzündungshemmendes Haarwasser
Die entzündungshemmende Wirkung der Birke wird v.a. für Haarwasser bei eher fettigem Haar und gegen Hautunreinheiten eingesetzt.


Familie: Birkengewächse (Betulaceae)

Pflanze und Blüte: laubabwerfender, sommergrüner Baum, bis zu 30 m hoch, manchmal sogar noch höher; einhäusig getrenntgeschlechtig, weibliche und männliche Kätzchen; Blütezeit: März bis April;

Inhaltstoffe: Flavonoide, Saponine, Gerbstoffe, ätherisches Öl, Vitamine

Wirkung: harntreibend, antiallergisch, antimikrobiell, krampflösend, entzündungshemmend, wundheilend, blutdrucksenkend

Verwendete Pflanzenteile: Blätter, Blattknospen, Birkensaft


Ernte: von April bis September; bei Sonnenschein, wenn der Tau abgetrocknet ist; Blätter solange sie grün sind; Blattknospen je nachdem von Ende März bis Ende April;

FRISCH ODER GETROCKNET: Zur Trocknung die Blätter lose auf einem Backblech verteilen.

ANWENDUNG: Tee (innerlich und äußerlich), Presssaft, als Tinktur, Ölauszug und Hydrolat;

  • Tee (innerlich) zur Durchspülung der Harnwege
  • Tee (innerlich) zur Durchspülung zur Entgiftung (z.B. auch bei Hautproblemen)
  • Tinktur zum Einreiben bei bei stumpfen Verletzungen, Prellungen, Muskelzerrungen, rheumatischen Beschwerden
  • Presssaft, Tinktur oder Hydrolat für Wickel bei rheumatischen Beschwerden
  • Hydrolat (äußerlich) zur Kopfhaut- und Haarpflege (Haarspülung)
  • Hydrolat (äußerlich) zur Gesichtspflege bei entzündlicher bzw. unreiner Haut

 

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Brennnessel


Urtica dioica

Brennnessel

Die Große Brennnessel kennt wohl jeder. Kaum einer hat noch nicht Bekanntschaft mit den brennenden Blätter gemacht. Kein Wunder, sie ist eine weit verbreitete Pflanze und fast überall in den gemäßigten Zonen der nördlichen Halbkugel heimisch.

Die Große Brennnessel ist eine zweihäusige Pflanze. Man erkennt die Blüten sehr gut auseinander: während die männlichen waagrecht stehen, hängen die weiblichen von den Stängeln herunter.

Für viele Schmetterlinge sind Brennnesseln wichtige Pflanzen für ihr Überleben. So legen z.B. der Kleine Fuchs, der Admiral sowie das Tagpfauenauge ihre Eier auf der Brennnessel ab.

Entwässerung und Entgiftung
Die Große Brennnessel ist bekannt für ihre entwässernde, harntreibende Wirkung. Deshalb ist sie auch sehr bliebt in Kräutermischungen für Frühjahrs-Teekuren. Die Wirkung verstärkt sich, wenn der Tee bei abnehmendem Mond getrunken wird. Auch die innerliche Anwendung bei Harnwegsbeschwerden und Blasenentzündungen als Durchspülungskur ist einen Versuch wert. Außerdem wird die Große Brennnessel vorbeugend oder zur Behandlung von Nierengrieß eingesetzt.
Bei Ödemen und Wassereinlagerungen aufgrund von Herzinsuffizienz oder Nierenschwäche sollte Brennnessel nicht für längere Zeit zur Entwässerung angewendet werden bzw. vor der Anwendung unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden.

Entzündungshemmend und durchblutungsfördernd
Als Heilpflanze wird die Brennnessel auch noch bei entzündlichen Erkrankungen wie Arthritis oder Arthrose sowie bei entzündlichen Hauterkrankungen oder Hautrötungen innerlich und äußerlich angewendet. „Brennnessel hilft gegen alles was brennt“, so ein alter Merkspruch. Auch die Kommission E empfiehlt die Anwendung von Brennnessel bei rheumatischen Beschwerden, Arthrose, Arthritis, Gelenkschmerzen sowie bei Harnwegsentzündungen, Nierengrieß und bei Hautkrankheiten,...

Haarpflege
In der Volksmedizin wird die Große Brennnessel auch in Shampoos, Haarwasser und Spülungen zur Pflege des Haarbodens verwendet. Die durchblutungsfördernde Wirkung soll sowohl trockenem als auch fettigem Haar zu neuem Glanz verhelfen und bei Entzündungen, Flechten und Schuppen helfen. Sogar Haarausfall soll mit Brennnessel-Extrakten vorgebeugt weden können.

Verwendung in der Küche
Sobald die brennenden Blätter getrocknet, gekocht oder z.B. gewalkt oder geknetet werden, stechen sie nicht mehr. Sie lassen sich dann ausgezeichnet wie Spinat oder Mangold verarbeiten. Auch in pürierten Suppen, Püree oder Pesto sind Brennnessel eine sehr gesunde Ergänzung. Die Samen kann man gut auf Butterbrot oder über den Salat streuen. Auch sie gelten als sehr gesunde Nahrungsergänzung, v.a. wenn man an rheumatischen Beschwerden leidet.

Brennnesselabkochungen oder Ansätze (z.B. Jauche) werden häufig auch als Pflanzenstärkungsmittel bzw. als Spritzmittel gegen Läuse verwendet.

Die Große Brennnessel war 1996 und die Brennnessel 2022 Heilpflanze des Jahres.


Familie: Brennnesselgewächse (Urticaceae)

Pflanze und Blüte: ausdauernd krautige Pflanzen, 30 bis über 150 cm hoch, manchmal noch höher; zweihäusig, weibliche Blüten hängen, männliche stehen waagrecht vom Stängel; Blütezeit: Juni bis Oktober; Blätter und Stängel mit Brennhaaren ausgestattet;

Inhaltstoffe: Scopoletin, Amine wie Histamin, Serotonin, Anthocyane, Flavonoide, Gerbstoffe, Chlorophyll, Vitamine, Mineralstoffe, Kieselsäures (vor allem in den Brennhaaren)

Wirkung: stoffwechselanregend, harntreibend, verdauungsfördernd, entgiftend, entzündungshemmend, durchblutungsfördernd, haut-beruhigend

Verwendete Pflanzenteile: Wurzeln, Blätter, blühendes Kraut, Samen


Ernte: von Mai bis Oktober; bei Sonnenschein, wenn der Tau abgetrocknet ist; alle Teile, am besten mit Blätter, Blüten und Samen; Wurzeln im April oder im Oktober;

FRISCH ODER GETROCKNET: Zur Trocknung die Blütenstände zu Sträußchen binden oder lose auf einem Backblech verteilen; beim Trocknen fallen die Samen aus, will man diese verwenden, die Triebe mit den Samen zum Trocknen auf einem Tuch auslegen, bis die Samen abgefallen sind; Wurzeln lose auf einem Kuchengitter verteilen.

ANWENDUNG in der küche: Blätter und Blüten in Suppen, Pesto, Püree,... oder zum spinatartigen Verkochen geeignet; Samen als Würze auf Butterbrot oder über den Salat streuen. Alternativ: Brennnessel Hydrolat aufsprühen. Sehr wertvolles Nahrungsergänzungsmittel!

ANWENDUNG: Tee (innerlich und äußerlich), Presssaft, als Tinktur, Ölauszug und Hydrolat;

  • Tee (innerlich) zur Durchspülung der Harnwege
  • Tee (innerlich) zur Durchspülung bei Nierengrieß
  • Tinktur zum Einreiben bei bei stumpfen Verletzungen, Prellungen, Muskelzerrungen, rheumatischen Beschwerden
  • Presssaft, Tinktur oder Hydrolat für Wickel bei rheumatischen Beschwerden
  • Hydrolat (äußerlich) zur Kopfhaut- und Haarpflege (Haarspülung)
  • Hydrolat (äußerlich) zur Gesichtspflege bei entzündlicher Haut

Produkte mit Brennnessel:
INIZIO verwendet Brennnessel vor allem als Hydrolat.
Brennnessel Hydrolat

Zum gesamten Hydrolat-Sortiment von Inizio Naturkosmetik


LUNAS TIPP:
Tee zur Entschlackung und Entgiftung

Das brauchen Sie:
Ca. 2 Brennnesseltriebe (auch mit Blüten und/oder Samen), 1 Triebspitze Zitronenmelisse und 3-5 Gänseblümchenblüten oder alternativ Blätter 1/4 l Wasser

Kräutermischung mit ca. 85°C warmem Wasser übergießen und ca. 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen.

Anwendung als Kur: 4 Wochen 2 x täglich eine Tasse trinken.

Brennnessel ist bestens geeignet, um den Körper zu entgiften und zu entschlacken. Auch bei Akne, Hauterkrankungen,... ist die innerliche Reinigung des Körpers einen Versuch wert.

ACHTUNG: Bei Ödemen und Wassereinlagerungen sollte die Kur nur nach ärztlicher Absprache durchgeführt werden.

 

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HINWEIS: Inizio übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben. Die Inhalte dieser Seite sind in keiner Weise Ersatz für medizinische Beratung bzw. ärztliche Behandlung. Inizio möchte außerdem keine Anleitung zur Selbstdiagnose geben, die Inhalte dienen nur der Basis- bzw. Zusatzinformation.

 

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