Die Große Brennnessel kennt wohl jeder. Kaum einer hat noch nicht Bekanntschaft mit den brennenden Blätter gemacht. Kein Wunder, sie ist eine weit verbreitete Pflanze und fast überall in den gemäßigten Zonen der nördlichen Halbkugel heimisch.
Die Große Brennnessel ist eine zweihäusige Pflanze. Man erkennt die Blüten sehr gut auseinander: während die männlichen waagrecht stehen, hängen die weiblichen von den Stängeln herunter.
Für viele Schmetterlinge sind Brennnesseln wichtige Pflanzen für ihr Überleben. So legen z.B. der Kleine Fuchs, der Admiral sowie das Tagpfauenauge ihre Eier auf der Brennnessel ab.
Entwässerung und Entgiftung
Die Große Brennnessel ist bekannt für ihre entwässernde, harntreibende Wirkung. Deshalb ist sie auch sehr bliebt in Kräutermischungen für Frühjahrs-Teekuren. Die Wirkung verstärkt sich, wenn der Tee bei abnehmendem Mond getrunken wird. Auch die innerliche Anwendung bei Harnwegsbeschwerden und Blasenentzündungen als Durchspülungskur ist einen Versuch wert. Außerdem wird die Große Brennnessel vorbeugend oder zur Behandlung von Nierengrieß eingesetzt.
Bei Ödemen und Wassereinlagerungen aufgrund von Herzinsuffizienz oder Nierenschwäche sollte Brennnessel nicht für längere Zeit zur Entwässerung angewendet werden bzw. vor der Anwendung unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden.
Entzündungshemmend und durchblutungsfördernd
Als Heilpflanze wird die Brennnessel auch noch bei entzündlichen Erkrankungen wie Arthritis oder Arthrose sowie bei entzündlichen Hauterkrankungen oder Hautrötungen innerlich und äußerlich angewendet. „Brennnessel hilft gegen alles was brennt“, so ein alter Merkspruch. Auch die Kommission E empfiehlt die Anwendung von Brennnessel bei rheumatischen Beschwerden, Arthrose, Arthritis, Gelenkschmerzen sowie bei Harnwegsentzündungen, Nierengrieß und bei Hautkrankheiten,...
Haarpflege
In der Volksmedizin wird die Große Brennnessel auch in Shampoos, Haarwasser und Spülungen zur Pflege des Haarbodens verwendet. Die durchblutungsfördernde Wirkung soll sowohl trockenem als auch fettigem Haar zu neuem Glanz verhelfen und bei Entzündungen, Flechten und Schuppen helfen. Sogar Haarausfall soll mit Brennnessel-Extrakten vorgebeugt weden können.
Verwendung in der Küche
Sobald die brennenden Blätter getrocknet, gekocht oder z.B. gewalkt oder geknetet werden, stechen sie nicht mehr. Sie lassen sich dann ausgezeichnet wie Spinat oder Mangold verarbeiten. Auch in pürierten Suppen, Püree oder Pesto sind Brennnessel eine sehr gesunde Ergänzung. Die Samen kann man gut auf Butterbrot oder über den Salat streuen. Auch sie gelten als sehr gesunde Nahrungsergänzung, v.a. wenn man an rheumatischen Beschwerden leidet.
Brennnesselabkochungen oder Ansätze (z.B. Jauche) werden häufig auch als Pflanzenstärkungsmittel bzw. als Spritzmittel gegen Läuse verwendet.
Die Große Brennnessel war 1996 und die Brennnessel 2022 Heilpflanze des Jahres.
Familie: Brennnesselgewächse (Urticaceae)
Pflanze und Blüte: ausdauernd krautige Pflanzen, 30 bis über 150 cm hoch, manchmal noch höher; zweihäusig, weibliche Blüten hängen, männliche stehen waagrecht vom Stängel; Blütezeit: Juni bis Oktober; Blätter und Stängel mit Brennhaaren ausgestattet;
Inhaltstoffe: Scopoletin, Amine wie Histamin, Serotonin, Anthocyane, Flavonoide, Gerbstoffe, Chlorophyll, Vitamine, Mineralstoffe, Kieselsäures (vor allem in den Brennhaaren)
Wirkung: stoffwechselanregend, harntreibend, verdauungsfördernd, entgiftend, entzündungshemmend, durchblutungsfördernd, haut-beruhigend
Verwendete Pflanzenteile: Wurzeln, Blätter, blühendes Kraut, Samen
Ernte: von Mai bis Oktober; bei Sonnenschein, wenn der Tau abgetrocknet ist; alle Teile, am besten mit Blätter, Blüten und Samen; Wurzeln im April oder im Oktober;
FRISCH ODER GETROCKNET: Zur Trocknung die Blütenstände zu Sträußchen binden oder lose auf einem Backblech verteilen; beim Trocknen fallen die Samen aus, will man diese verwenden, die Triebe mit den Samen zum Trocknen auf einem Tuch auslegen, bis die Samen abgefallen sind; Wurzeln lose auf einem Kuchengitter verteilen.
ANWENDUNG in der küche: Blätter und Blüten in Suppen, Pesto, Püree,... oder zum spinatartigen Verkochen geeignet; Samen als Würze auf Butterbrot oder über den Salat streuen. Alternativ: Brennnessel Hydrolat aufsprühen. Sehr wertvolles Nahrungsergänzungsmittel!
ANWENDUNG: Tee (innerlich und äußerlich), Presssaft, als Tinktur, Ölauszug und Hydrolat;
- Tee (innerlich) zur Durchspülung der Harnwege
- Tee (innerlich) zur Durchspülung bei Nierengrieß
- Tinktur zum Einreiben bei bei stumpfen Verletzungen, Prellungen, Muskelzerrungen, rheumatischen Beschwerden
- Presssaft, Tinktur oder Hydrolat für Wickel bei rheumatischen Beschwerden
- Hydrolat (äußerlich) zur Kopfhaut- und Haarpflege (Haarspülung)
- Hydrolat (äußerlich) zur Gesichtspflege bei entzündlicher Haut
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LUNAS TIPP:
Tee zur Entschlackung und Entgiftung
Das brauchen Sie:
Ca. 2 Brennnesseltriebe (auch mit Blüten und/oder Samen), 1 Triebspitze Zitronenmelisse und 3-5 Gänseblümchenblüten oder alternativ Blätter
1/4 l Wasser
Kräutermischung mit ca. 85°C warmem Wasser übergießen und ca. 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen.
Anwendung als Kur: 4 Wochen 2 x täglich eine Tasse trinken.
Brennnessel ist bestens geeignet, um den Körper zu entgiften und zu entschlacken. Auch bei Akne, Hauterkrankungen,... ist die innerliche Reinigung des Körpers einen Versuch wert.
ACHTUNG: Bei Ödemen und Wassereinlagerungen sollte die Kur nur nach ärztlicher Absprache durchgeführt werden.
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