Die Weihnachtskrippen von Lecce


Cartapesta - eine Besonderheit von Apulien

Pappmaché aus Lecce

Im Jahre 1562 wird erstmals von Jesuiten in Prag eine aufgestellte Weihnachtsdarstellung genannt. Während in unseren Breiten die Krippefiguren aus Holz gemacht sind und in sämtlichen Größen zu finden sind, gibt es in Apulien, genauer gesagt, in der Barockstadt Lecce, Handwerker, die sich auf die Fertigung von Krippefiguren aus Pappmaschee spezialisiert haben. Wahrscheinlich sind die Holzfiguren bei den langen Prozessionen einfach zu schwer geworden. Auch waren die Figuren wesentlich günstiger als die Holzfiguren. Tatsächlich sind diese Pappmascheefiguren von Holzfiguren kaum zu unterscheiden.

FIGUREN AUS PAPPMASCHEE
Auf ein mit Stroh umwickeltes Eisen- oder Drahtgestell werden nacheinander sieben bis neun Lagen einer Masse aus Wasser und Mehl aufgetragen. Zur besseren Haltbarkeit wird der Masse Sulfat beigegeben. Mit einem heißen Eisen werden an der getrockneten Figur die Gesichtszüge und Körperformen ausgearbeitet. Oftmals wird auch die Kleidung aus Pappmachee hergestellt.

LECCE - Zentrum der Cartapesta
Berühmt wurden die „Cartapesta“ in Lecce, weil sie eine Brenntechnik entwickelt haben, die die Farben sehr realistisch aussehen lassen. Die Geheimnisse dieser Handwerkskunst werden seit Generationen von Familie zu Familie weitergegeben. Seit 2009 gibt es sogar ein Museo della Cartapesta, das Besuchern die Entwicklung der Cartapesta-Kunst vor Augen führt. Sehr schön ist ein Spaziergang durch das Zentrum von Lecce mit seinen vielen Läden, deren Werkstätten immer über zwei, drei Treppen in den Keller hinabführen. Dies verleiht dem Viertel einen ganz eigenen Flair. Mittlerweile werden auch nicht nur traditionelle Figuren, sondern auch moderne Dekoobjekte und Gebrauchsgegenstände angeboten.

Trotz oder gerade wegen der schönen Krippefiguren schlafen die Bewohner der Barockstadt Lecce in den Nächten um Weihnachten besonders unruhig. Manche sagen sogar, dass viele gar nicht schlafen, da man glaubt, dass die Krippefiguren in der Dunkelheit lebendig werden können und dann ihr Unwesen treiben?! Wers glaubt? Sollten Sie an Weihnachten nicht gerade in Lecce sein, müssen Sie dennoch nicht auf Figuren aus Pappmaschee verzichten. Neben Krippenfiguren, lassen sich die unterschiedlichsten Formen und Gegenstände auch relativ einfach selbst aus Pappmaschee herstellen und bunt verzieren.


Pappmaschee Schritt für Schritt bzw. Schicht für Schicht

Wahrscheinlich kennen Sie das Basteln mit Pappmaschee noch aus Ihrer Kindheit. Fürs Erste nimmt man am Besten einen Luftballon als Grundgerüst, Zeitungspapier und Tapetenkleister. Der Luftballon dient als Gerüst und kann durch seine runde Form die Basis für viele, verschiedene Objekte sein: ein Sparschwein, eine Tasche,…

Sie benötigen für dieses Pappmaschee

  • Tapetenkleister
  • Pinsel
  • Luftballon
  • Zeitungspapier

Pappmache selber machen

So gehen Sie vor

Schritt 1: Zuerst sorgen Sie für eine abgedeckte und große Arbeitsfläche, damit auch nichts daneben geht.

Schritt 2: Anschließend zerreißen Sie Zeitungspapier in ca. 5 cm große Streifen. Bereiten Sie lieber gleich etwas mehr vor, damit Ihnen die Schnipsel später nicht ausgehen. Mit klebrigen Fingern lässt es sich später schwer hantieren.

Schritt 3: Jetzt vermischen Sie Wasser und Tapetenkleister zu einer homogenen Masse. Halten Sie sich dabei einfach an die Herstellerangaben. Der Kleister sollte nicht zu flüssig, aber auch nicht zu fest sein. Am besten ist eine gut streichfähige Konsistenz.

Schritt 4: Danach pusten Sie den Luftballon auf die gewünschte Größe auf und verknoten den Ballon gut.

Schritt 5: Jetzt wird gekleistert. Streichen Sie den Ballon rundherum komplett mit einer Schicht Tapetenkleister ein. Ist das geschafft, legen Sie nun Stück für Stück die Zeitungspapierschnipsel auf den Ballon. Die einzelnen Schnipsel sollten sich dabei immer etwas überlappen, bis der Ballon nicht mehr zu sehen ist. Die Stelle mit dem Knoten lassen Sie frei. Dort wird später der Ballon entfernt. Bestreichen Sie die Oberfläche des Ballons gut mit Kleister und decken Sie zwei bis drei Schichten übereinander mit den Zeitungsschnipseln ab.

Schritt 6: Nun benötigen Sie etwas Geduld, bevor Sie weiterbasteln können. Lassen Sie nun den eingekleisterten Ballon 3 bis 5 Tage, noch besser wäre eine Woche, durchtrocknen.

Schritt 7: Nachdem alles gut getrocknet ist, können Sie den Ballon aufstechen und die Luft entweichen lassen. Die Zeitung und der Kleister haben nun so eine harte Schicht gebildet, dass die Form des Ballons bestehen bleibt. Jetzt können Sie nach Belieben das Pappmaschee weiterverarbeiten – kreieren Sie auf der Grundform des Ballons Ihre eigenen Figuren.

Als Variante zum Ballon kann auch mit einem Drahtgeflecht gearbeitet werden. Dieses lässt Ihnen noch wesentlich mehr Gestaltungsspielraum. Das Formen von individuellen Objekten oder Figuren ist aber etwas knifflig und man braucht ein wenig Geduld. Umso mehr werden Sie sich am Ergebnis erfreuen. Bleibt zu hoffen, dass Ihre Figuren in der Weihnachtszeit nicht ihr Unwesen treiben.

Figur aus Zeitungspapier

AUTOR: Inizio

Bio- & Naturkosmetik


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